PRESSEAUSSENDUNG

COVID-19 - RISIKO FÜR ARMUTSBETROFFENE

Für viele Österreicher*innen funktionieren die Schutzmaßnahmen der Regierung gut und langsam ersetzt Ruhe die Aufregung der vergangenen Tage. Davon sind jedoch wesentliche Teile der Bevölkerung ausgenommen: Menschen mit niedrigem Einkommen, all jene, die im Zuge der Pandemie ihren Arbeitsplatz verlieren sowie von Armut Betroffene haben besonders mit den Folgen der Krise zu kämpfen.

Der gegenwärtige Diskurs über Covid-19 wird neben dem Virus selbst von wirtschaftlichen Problemen bestimmt. Sozialpolitische Herausforderungen, wie etwa die Versorgung von obdachlosen Menschen, werden häufig übersehen. Aus diesem Grund fordert die Armutskonferenz von Sozialminister Anschober und Finanzminister Blümel eine Budgetierung der im Regierungsprogramm vermerkten Punkte, die Armut potentiell bekämpfen. „Im Budget muss die Armutsbekämpfung abgebildet sein. Gerade jetzt mit den sozialen Folgen von Corona. Schöne Worte machen nicht satt", so Martin Schenk, von der Armutskonferenz Österreich.

Dass die Situation für Armutsbetroffene und ältere Mitbürger*innen besonders belastend ist, betont auch der Politikwissenschaftler Christoph Butterwege gegenüber dem Evangelischen Pressedienst. „Wer finanziell, aber auch sozial bessergestellt ist, kann temporäre Einschränkungen leichter abfedern als Personen, denen diese Reserven fehlen“, fasst Bayer Carmen, Sprecherin der Salzburger Armutskonferenz zusammen.

Auch von Seiten der Arbeiterkammer Salzburg werden viele Anfragen zum (drohenden) Arbeitsplatzverlust gemeldet. Problematisch ist dies insbesondere für Geringverdienende, beispielsweise aus dem Gastronomiebereich, die im Zuge der Pandemie ihre Arbeit verloren haben und verlieren werden. „Die Gefahr, in den nächsten Monaten aus einer bis dato bereits finanziell prekären Lebenssituation in die Armutsfalle zu gelangen, ist besonders groß und darf politisch keinesfalls übersehen werden. Hier braucht es niederschwellige und unbürokratische Unterstützung“, sorgt sich Bayer.

Ein wertvoller Schritt im Bereich der Armutsprävention ist die temporäre Aufhebung der Delogierungen und Exekutionen, was für viele Menschen zumindest kurzfristig Sicherheit und Schutz bedeutet.  Darüber hinaus zeigt sich in diesen Tagen das hohes Maß an Solidarität der Salzburger*innen. Durch zahlreiche Nachbarschaftsinitiativen, wie etwa #SalzburgGehörtZusammen, eine Kooperation der Stadt Salzburg, der Diakonie Salzburg und der Österreichischen Hochschülerschaft, konnten innerhalb weniger Tage über 500 ehrenamtliche Helfer*innen für die gute Sache begeistern.

Wer selbst Unterstützung benötigt oder sich gerne engagieren möchte, der/die findet auf der Homepage der Salzburger Armutskonferenz eine Übersicht der Hilfsmöglichkeiten und Angebote unter Salzburger Armutskonferenz/COVID-19

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