BEDARFSORIENTIERTE MINDESTSICHERUNG
Die Bedarfsorientierte Mindestsicherung (BMS) ist ein wichtiger Teil des sozialen Netzes in Österreich. Sie ist das unterste Auffangnetz notleidender Menschen und soll Menschen helfen, die keine andere Möglichkeit haben, ihren Lebensunterhalt zu sichern.
§ 1 Abs 1 des Salzburger Mindestsicherungsgesetzes besagt, dass „das Ziel der BMS die Vermeidung und Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung von Menschen ist, die dazu der Hilfe der Gemeinschaft bedürfen, unter Förderung einer dauerhaften (Wieder-)Eingliederung dieser Personen in das Erwerbsleben.“
Die Mindestsicherung soll soziale Ausgrenzung vermeiden und Menschen vor tiefer Armut bewahren. Sie orientiert sich nach dem Bedarfsprinzip: Was braucht ein Mensch heute in unserer Kultur zum (Über)Leben? Mit der Einführung der Mindestsicherung im Jahr 2010 hat man sich auf Mindeststandards geeinigt – in Salzburg liegen diese im Jahr 2020
- für eine alleinstehende Person bei 917,35€
- für Paare bei 688,01€
- und je Kind 192,64€ (Minderjährige erhalten als einzige Gruppe in Salzburg Mindestsicherung 14-mal pro Jahr).
Neben der Ausgleichszulage in der Pensionsversicherung (sogenannte „Mindestpension“) stellt die BMS die bedeutsamste Fürsorgeleistung dar. Sie soll nun für einen stetig wachsenden Kreis von Personen eben jenes bescheidene Existenzminimum garantieren, das Arbeitsmarkt und vorgelagerte Sicherungssysteme nicht gewähren. Dieser Aufgabe kommt die Mindestsicherung eher schlecht als recht nach. Das gilt zum einen für das Sicherungsniveau, denn die Höhe der BMS ist nicht an reale Lebenshaltungskosten rückgebunden. Zum anderen sind es die Rechte und Pflichten in der BMS, die mit moderner Sozialstaatlichkeit schlecht vereinbar sind. Denn sie entstammen, wenn auch da und dort abgemildert, dem Armenwesen des 19. Jahrhunderts: Subsidiaritätsprinzip (oder auch: Nachrangigkeitsprinzip), Unterhaltspflicht von Angehörigen, Herkunftsprinzip bzgl. Anspruch und auch Kostenträgerschaft, strenge Sanktionierungen, Lohnabstandsprinzip, Vermögensverwertung.
Nach wie vor bestehen noch viele Informationsdefizite, was die Mindestsicherung betrifft. Viele wissen nicht über ihre Ansprüche Bescheid. Viele verzichten nach wie vor darauf, Mindestsicherung zu beantragen.
Auf der Seite mindestsicherung-salzburg.at werden umfassende Informationen, und nützliche Tipps bereitgestellt. Außerdem können Sie mit dem Mindestsicherungsrechner berechnen, ob Sie Anspruch auf die Leistungen haben.